Feilen und Buffer richtig einsetzen

Hochwertige Nagelfeilen und Buffer sind zwei wichtige Werkzeuge für die Nagelpflege. Beide Instrumente kommen zum Kürzen, Runden und Polieren von Kunstnägeln aus Gel oder Acryl sowie für Naturnägel zum Einsatz. Besonders beliebt sind Nagelfeilen und Buffer mit Sandpapier, das in verschiedenen Körnungen auf eine gepolsterte Oberfläche aufgebracht wird. Die Polsterung gibt beim Feilen sanft nach und lässt sich leicht und angenehmen führen.

Welche Körnung für Feile und Buffer?

Im Handel findet sich eine Vielzahl von Feilen, die eine unterschiedliche Körnung aufweisen. Diese wird in der Einheit Grit angegeben und durch entsprechende Zahlen auf der Nagelfeile oder ihrer Verpackung gekennzeichnet. Diese Einheit gibt an, wie viele Körner sich auf einem Quadratzentimeter der Feile befinden. Je kleiner die Zahl, umso weniger, dafür aber größere, Körner finden sich auf der Feile. Diese Feilen sind grob und scharf, sie werden eingesetzt, wenn viel Material abgetragen werden soll und haben beispielsweise einen Wert um die 80. Feinere Feilen haben kleinere, aber dafür mehr Körnung auf einem Quadratzentimeter und eignen sich für sanfteres Abschleifen und haben beispielsweise einen Wert von 240. Häufig besitzt eine Feile auf ihren beiden Seiten zwei unterschiedliche Körnungen (grob und fein) – diese werden dann beide angegeben beispielsweise in der Form 180/240. Besonders fein sind Polierfeilen, die sich für das abschließende Polieren des Nagels eignen. Sie können sehr feine Körnungen um die 4000 aufweisen.

Die richtige Feile finden – so geht’s!

Unsere Nageldesignerin Stefanie erklärt dir, wie du die richtige Nagelfeile findest und welche Anforderungen das Produkt erfüllen sollte. Hierbei geht’s nicht nur um die Körnung, sondern auch um das Einsatzgebiet deiner Feile, denn Natur- und Gelnagel stellen unterschiedliche Ansprüche an Feile und Buffer.

Welche Feilen benutzt du? 

Nageldesignerin Stefanie: Ich setze im Studio auf Sandpapierfeilen, die gerade und breit sind. Meistens haben sie eine Körnung von 100/180. 

Welche Anforderungen müssen die Feilen erfüllen? 

Nageldesignerin Stefanie: Wenn Nagelfeilen im Studio verwendet werden, sollten sie abwaschbar und desinfizierbar sein oder man greift zu Einmalfeilen, um Infektionen durch die Übertragung von Bakterien oder Pilzsporen zu vermeiden. Wichtig ist mir, dass die Feilen gut in der Hand liegen, denn schließlich arbeitet man tagtäglich mit ihnen. Hier gibt es verschiedene Formen von breit über gerade, gebogen (Bananenform) bis hin zur Trapezform. 

Muss ich unterschiedliche Feilen für Natur- und Gelnägel wählen?

Nageldesignerin Stefanie: Um den Naturnagel zu schonen, solltest du mit einer feineren Körnung arbeiten. Eine Feile mit grober Körnung kann den empfindlichen Naturnagel verletzen. Für den Gelnagel kannst du zu gröberen Feilen greifen, da du mit diesen mehr Material abtragen kannst. Hier würdest du mit einer feinen Körnung einfach zu viel Zeit benötigen.

Buffer bzw. Polierblock: Spezialwerkzeug für schöne Nägel

Der Buffer ist ein besonderes Werkzeug, das vor allem von Nageldesignerinnen genutzt wird. Dieser Schleifblock kommt hauptsächlich zum Einsatz, um Rillen und andere Unebenheiten auf einem Nagel sanft zu entfernen und so ein ansprechendes Gesamtbild zu erschaffen. Des Weiteren eignet sich der Buffer, je nach Körnung, auch zum Feilen. Die Buffer können entweder rundherum die gleiche Körnung aufweisen oder auf jeder Seite eine andere Grit-Zahl besitzen, sodass für jede Anforderung die richtige Körnung zu finden ist. 

Wann setze ich den Buffer ein?

Ein Buffer mit feiner Körnung kann zum Einsatz kommen, um leichte Rillen auf Naturnägeln als Basis für Nagellack oder Shellac vorab behutsam zu glätten und durch die sanfte Massage die Durchblutung und damit das gesunde Nagelwachstum anzuregen – diese besonders feinkörnigen Exemplare werden auch Polierblöcke genannt. Gröbere Feilen können hier den empfindlichen Nagel sonst zu sehr schädigen, erklärt Nageldesignerin Stefanie. Zudem werden Buffer genutzt, um den Nagel vor der Gelmodellage leicht anzurauen, auch als mattieren bekannt, damit die Produkte einen besseren Halt finden. Nachdem die Modellierschicht aufgetragen wurde, kann diese ebenfalls noch einmal „abgebuffert“ werden, um ein ebenmäßiges und glattes Ergebnis zu erzielen, sagt die Expertin. 

  • Naturnagel glätten für Nagellack & Shellac
  • Naturnagel mattieren vor Gelmodellage 
  • Modellierschicht glätten für ebenmäßiges Ergebnis

Unsere Expertentipps: Nägel richtig feilen

Wähle eine Sandfeile, die zu den Anforderungen deiner Nägel passt und feile lediglich in eine Richtung, sonst läufst du Gefahr, dass der Nagel einreißt, empfiehlt Nageldesignerin Stefanie. Am besten bewegst du die Feile von der Außenkante des Nagels nach innen. Die Bewegung geht dabei in Wuchsrichtung des Naturnagels, also eher von oben (Nageloberfläche) nach unten (Fingerkuppe). Achte beim Feilen deiner Nagelform darauf, dass du alle Ecken und Kanten ebenmäßig glättest, sodass diese nicht einreißen oder an Textilien, Taschen oder anderen Materialien hängen bleiben können. Achte ebenso darauf, niemals zu viel Druck aufzubauen, da du den Nagel sonst schädigen kannst, warnt die Expertin.

Hygiene für Feilen und Buffer

Da die Feilen und Buffer direkten Kontakt mit dem Nagel der Kundinnen haben, können durch sie Infektionen und Pilzerkrankungen übertragen werden, erklärt Nageldesignerin Stefanie. Sie setzt deswegen auf Nagelfeilen-Sets, die mehrere Produkte in unterschiedlichen Körnungen bieten. Jede Feile und jeder Buffer wird nur für eine Kundin verwendet. Die Nagelexpertin rät dazu, für Stammkundinnen einzelne Umschläge anzulegen, in denen die Feilen und Buffer der jeweiligen Kundin aufbewahrt werden. Diese Umschläge sollten mit Namen versehen und verschlossen bis zum nächsten Einsatz aufbewahrt werden. Wenn du deine Feile nicht wechseln möchtest, solltest du zu einem Produkt greifen, dass sich desinfizieren und reinigen lässt.

Feilen und Buffer vor der ersten Nutzung „entschärfen“ - Hinweis von Nageldesignerin Stefanie:

Bevor du eine neue Feile oder einen neuen Buffer verwendest, solltest du diesen „entschärfen“. Durch die Produktion können scharfe Kanten, vor allem an den Rändern, zu finden sein, die zu Verletzungen führen können. Um Feilen und Buffer zu entschärfen, schleifst du diese ganz einfach über eine andere Feile oder einen anderen Buffer und rundest somit die scharfen Kanten ab.

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.