Der richtige Umgang mit Kunstnägeln
Die beliebten Nägel aus Gel und Acryl begeistern durch ihren lang anhaltenden Glanz, ihre Stabilität und ihre lange Haltbarkeit. Um diese Vorteile zu erhalten, solltest du den richtigen Umgang mit deinen Kunstnägeln üben, denn dieser erfordert umso mehr Achtsamkeit, je länger und schmaler die gewählte Form für deine Nägel ist. Unsere Nageldesignerin Nini verrät dir im Interview, wie du deine Kunstnägel richtig pflegst und was du vermeiden solltest, um die Nägel nicht zu gefährden.
Wie reinige ich Kunstnägel?
Nageldesignerin Nini: „Gerade wer Nail Art und lange Kunstnägel trägt, sollte auf Sauberkeit achten. Ich empfehle, die Nägel grundsätzlich von oben und von unten mit einer speziellen Nagelbürste sanft zu schrubben, damit Rückstände entfernt werden. Im Anschluss desinfiziere ich meine Hände, auch die Unterseite der Nägel, beispielsweise bevor ich die Nägel meiner Kund:innen mache oder Essen zubereite. Der Grund, warum man unbedingt die Nägel auch von unten reinigen sollte, ist ganz einfach: Unter den Kunstnägeln wächst ja der Naturnagel – hier gibt es Rillen und Kanten, an denen sich Bakterien und Verunreinigungen sammeln können.“
Wie pflege ich Kunstnägel im Alltag?
Nageldesignerin Nini: „Eins ist klar: Den Kunstnagel selbst kannst und brauchst du nicht pflegen, die Haut drumherum aber auf jeden Fall. Ich wende regelmäßig Nagelöl auf der Nagelhaut an und massiere dieses gut ein. Um den Glanz so lange wie möglich zu erhalten, achte ich darauf, meine Kunstnägel nicht zu zerkratzen - das kann bei vielen Alltagssituationen passieren, unter anderem im Haushalt bei der Arbeit mit Scheuermilch. Deswegen arbeite ich immer mit Einmalhandschuhen. Das hat zudem den Vorteil, dass Haut und Nagel weniger angegriffen werden und so die Nägel länger haltbar sind. Und generell gilt: Wähle eine Nagellänge und eine Nagelform für deine Kunstnägel, die deinem Alltag entspricht, denn wer viel mit den Händen arbeitet oder sehr aktive Hobbys hat, der ist mit etwas kürzeren Varianten besser beraten und macht sich so den Alltag leichter.“
Auf was achtest du im Umgang mit deinen Nägeln?
Nageldesignerin Nini: „Das oberste Gebot für den Umgang mit Kunstnägeln: Fingernägel sind keine Werkzeuge! Drücken oder Öffnen mit dem Nagel übt eine große Hebelwirkung aus, die mit der Nagellänge zunimmt. Das vermeide ich so gut es geht und nutze dann lieber Hilfsmittel. Außerdem vermeide ich es, Dinge mit der Nagelspitze zu machen: Wenn ich also meine EC-Karte aus dem Portemonnaie hole, nutze ich dafür meine Finger und versuche, nicht mit der Nagelspitze danach zu „angeln“.“
Wo lauern Gefahren?
Nageldesignerin Nini: „Mir sind die schlimmsten Nagelbrüche tatsächlich im Haushalt passiert. Auch die Autotür, Hundeleinen oder das Tragen schwerer Einkaufstaschen können versteckte Gefahren sein. Mein persönlicher Erzfeind: Wer sich auf die Schnelle Sneaker anziehen möchte und dann mit dem Finger hinten versucht, den Fuß reingleiten zu lassen, übt sehr viel Druck auf den Nagel aus – hier versuche ich immer einen Schuhanzieher zu nutzen!“
Deine Geheimtipps für den Umgang mit Kunstnägeln?
Nageldesignerin Nini: „Generell hilft es nur, achtsam mit den Nägeln umzugehen. Des Weiteren beginnt die Haltbarkeit der Nägel schon mit der professionellen Modellage. So ist es beispielsweise wichtig, die Seitenwände der Nägel gut zu modellieren, einen stabilen Aufbau zu machen und die Nägel vorne an der Spitze zu versiegeln, damit alles gut geschützt ist. Damit der Apex die eintreffende Hebelwirkung gut abfangen kann, sollte dieser gut ausmodelliert sein. Und: Die Nägel sollten nie zu schmal sein, das birgt auf jeden Fall eine erhöhte Bruchgefahr!“